Die meisten Websites stehen heute vor derselben Aufgabe: Wie messen wir, was auf unserer Website oder in unserer Web App passiert, ohne uns beim Datenschutz unnötig angreifbar zu machen?
Google Analytics ist weltweit immer noch die Nummer eins. Gleichzeitig ist das Tool rechtlich umstritten, bedingt komplexe Cookie-Banner und passt oft nicht zu einer klaren „Privacy-First“-Positionierung.
In diesem Beitrag zeige ich dir,
- warum Google Analytics für datenschutzbewusste Unternehmen zunehmend unattraktiv wird
- welche Rolle Matomo in Deutschland tatsächlich spielt
- wie du Matomo in WordPress oder als self-hosted Lösung einsetzen kannst, inkl. Unterstützung bei der Einrichtung
Google dominiert
Wenn wir Alternativen suchen, lohnt sich ein Blick auf die Zahlen (Stand Ende 2025).
Weltweit
Laut der laufend aktualisierten Statistik von W3Techs sieht das Bild so aus:
- 43 % aller Websites nutzen kein erfasstes Analytics-Tool
- Google Analytics (GA4 + Reste Universal Analytics) läuft auf rund 45 % aller Websites – das entspricht etwa 79 % Marktanteil unter den Sites, die überhaupt ein Tool nutzen
- Dahinter folgen u.a. Meta Pixel, Jetpack Stats, Yandex.Metrica, Microsoft Clarity, Hotjar usw.
- Matomo liegt weltweit bei rund 1,5 % aller Websites
Deutschland
Für Deutschland gibt es eine Auswertung von WebmasterTips auf Basis von rund 166.000 untersuchten .de-Domains:
- Nur etwa 32 % der deutschen Websites setzen überhaupt ein Web-Analytics-Tool ein.
- Innerhalb dieser 32 % ergibt sich (vereinfacht) folgendes Bild:
- Google Analytics – ca. 60 % Marktanteil
- Matomo – ca. 25,4 %
- Jetpack Stats – ca. 7 %
Kurz gesagt:
- Global wie in Deutschland führt Google Analytics klar
- In Deutschland ist Matomo die wichtigste Alternative, deutlich vor anderen Tools
- Wer eine datenschutzfreundliche, selbst hostbare Lösung sucht, landet realistisch zuerst bei Matomo
Warum überhaupt von Google Analytics weg?
Google Analytics ist technisch stark, kostenlos und enorm verbreitet. Das Problem ist weniger die Funktionalität – sondern der Kontext.
Datenfluss in andere Rechtsräume
Mit Google Analytics wandern Nutzungsdaten in eine Infrastruktur, die von einem US-Konzern kontrolliert wird. Selbst wenn Rechenzentren in der EU stehen, bleiben Fragen zu Zugriffsrechten und Überwachung im Raum.
Für dich heißt das:
- zusätzlicher juristischer Klärungsbedarf
- erweiterte Dokumentationspflichten
- Diskussionen mit Datenschutzbeauftragten und ggf. dem Betriebsrat
Einwilligungspflicht & Cookie Banner
In der Praxis wird Google Analytics meist so genutzt, dass:
- Cookies gesetzt werden
- Nutzer:innen wiedererkannt und über Sitzungen oder Geräte hinweg verfolgt werden
- damit eine informierte Einwilligung (Consent) erforderlich ist
Die Folgen:
- Ein relevanter Teil der Besucher:innen lehnt Analyse-Cookies ab → deine Statistiken sind lückenhaft
- Die User Experience leidet → Cookie-Banner blockieren Inhalte, verwirren und stellen eine Barriere dar
Datenhoheit und Abhängigkeit
Die Rohdaten liegen bei Google, nicht bei dir. Exporte sind möglich, aber immer an die Logik des Tools gekoppelt. Wenn Datenschutz, Compliance oder interne Richtlinien wichtiger werden, fühlt sich das schnell wie ein Vendor Lock-in an.
Aufwand vs. Nutzen
GA4 ist mächtig – und genau deshalb für viele Teams:
- schwer zu erlernen
- fehleranfällig in der Konfiguration
- im Alltag überdimensioniert
Gerade mittelständische Unternehmen brauchen oft klare Antworten auf einfache Fragen:
- Welche Inhalte funktionieren?
- Woher kommen unsere Besucher:innen?
- Welche Kampagnen bringen Leads und Umsatz?
Dafür brauchst du nicht zwingend ein datentechnisches „Schwergewicht“ mit Rechtsfragen.
Webanalyse mit Datenschutz und voller Datenkontrolle
Matomo ist ein Open-Source-Webanalytics-System, das genau diese Lücke füllt: Du behältst Datenhoheit und kannst die Lösung so konfigurieren, dass sie zu deiner DSGVO-Strategie passt.
Was Matomo auszeichnet
- Self-Hosting möglich
Du kannst Matomo auf deinem eigenen Server oder bei einem EU-Hoster betreiben - Datenschutz im Fokus
IP-Anonymisierung, Opt-Out und cookieloses Tracking sind fest eingebaut - Volle Flexibilität
Du entscheidest, welche Daten du wirklich brauchst - Breiter Einsatz in Deutschland
Die WMTips-Zahlen zeigen: Matomo ist in Deutschland nicht nur eine Nische, sondern die wichtigste Alternative zu Google Analytics – vor allem dort, wo Datenschutz ein zentrales Thema ist.
Funktionen (in der Praxis relevant)
Matomo liefert u.a.:
- Seitenaufrufe, Sitzungen, Geräte, Länder
- Kanäle & Kampagnen (inkl. UTM-Parameter)
- Ziele bzw. Conversions
- Ereignisse (Downloads, Klicks auf Buttons, Formularabschlüsse)
- optional: Heatmaps, Session-Replays, A/B-Tests und Tag Manager über zusätzliche kostenpflichtige Module
Damit bekommst du für Marketing, Produkt und Geschäftsführung alle Kennzahlen, ohne deine Nutzer:innen zu Profilen in einem Werbenetzwerk zu machen.
Matomo direkt in WordPress
Wenn deine Website auf WordPress läuft, ist Matomo besonders schnell eingebunden.
Vorteile des WordPress-Plugins
- Schnelle Einrichtung
Plugin installieren, aktivieren, Assistent durchlaufen – fertig. - Daten in deiner WordPress-Datenbank
Es ist kein externer Analytics-Dienst nötig. Das erleichtert Datenschutz und Dokumentation. - Auswertungen im bekannten Backend
Du musst kein weiteres Tool lernen – Reports, Ziele und Dashboards sind direkt in WordPress verfügbar.
Typischer Ablauf
Im WordPress aktivierst du dein Matomo Analytics ganz einfach:
- Plugin installieren
Im WordPress-Backend unter „Plugins → Installieren“ nach „Matomo Analytics“ suchen und das offizielle Plugin aktivieren
- Tracking aktivieren
Ein Einrichtungsassistent führt durch Basis-Einstellungen wie Website-URL, Zeitzone etc.
- Datenschutz konfigurieren
Gemeinsam mit Datenschutz/Legal klärst du z. B.:
• IP-Anonymisierung
• Einsatz von Cookies oder bewusst cookieloses Tracking
• Aufbewahrungsfristen & Löschroutinen
• Textbausteine für die Datenschutzerklärung - Consent / Banner anpassen
e nach Konfiguration kann Matomo mit deutlich schlankeren Cookie-Bannern oder in manchen Szenarien sogar ohne Einwilligung arbeiten (z. B. wenn keine Cookies gesetzt und nur pseudonymisierte, nicht profilbildende Daten erhoben werden)
Wenn du möchtest, übernehme ich die komplette Einrichtung von Matomo in WordPress, von der technischen Installation über die DSGVO-Konfiguration bis zur Anpassung deines Cookie-Banners und der Datenschutzerklärung (in Abstimmung mit deinem Datenschutzbeauftragten)
Matomo als eigene Instanz (self-hosted)
Sobald mehrere Websites, ein eigener Login-Bereich oder komplexere Datenanforderungen ins Spiel kommen, lohnt sich eine eigene Matomo-Installation außerhalb von WordPress.
Typische Szenarien
- Mehrere Websites oder Microsites, die zentral ausgewertet werden sollen
- Kombination aus Website, Shop, internen Portalen oder Web-Apps
- Branchen mit erhöhten Compliance-Anforderungen (Gesundheit, Bildung, öffentliche Hand, B2B mit sensiblen Kundendaten)
Technische Basis (vereinfacht)
- Ein Webserver (z. B. Linux, Apache/Nginx, PHP)
- Eine Datenbank (MySQL/MariaDB)
- Matomo als separate Web-Anwendung
- JavaScript-Tracking-Snippet, das du in deine Sites / Web-Apps integrierst
Projektablauf in der Praxis
- Architektur & Hosting klären
Wo soll Matomo laufen? Eigenes Rechenzentrum, Managed-Server, Cloud-VM in der EU? - Installation & Grundkonfiguration
- Datenbank anlegen
- Matomo auf dem Server einrichten
- Sicherheits- und Backup-Konzept definieren
- Tracking integrieren
- Tracking-Code in Templates, Tag Manager oder CMS einbauen
- Ziele, Events, E-Commerce-Tracking konfigurieren
- Datenschutz & Governance verankern
- Verarbeitungsverzeichnis aktualisieren
- Rollen & Rechte in Matomo definieren
- Löschfristen, Pseudonymisierung, Opt-Out sauber dokumentieren
Ich unterstütze dich bei der kompletten Einrichtung einer self-hosted Matomo-Instanz, von der Serverauswahl über die Installation bis zur Übergabe eines fertigen Dashboards, mit dem Management, Marketing und Datenschutz etwas anfangen können.
Was bedeutet der Wechsel in der Praxis?
Ein Umstieg von Google Analytics zu Matomo muss kein Großprojekt sein. Er lässt sich gut in Phasen aufteilen:
- Bestandsaufnahme
- Welche Tracking-Skripte sind aktuell eingebunden?
- Welche Daten fließen wohin (inkl. US-Drittland)?
- Zielbild definieren
- Welche KPIs braucht ihr wirklich?
- Welche Daten wollt ihr künftig bewusst nicht mehr erfassen?
- Pilotprojekt starten
- Matomo zunächst auf einer ausgewählten Website oder Subdomain einsetzen
- Google Analytics parallel für einen Übergangszeitraum laufen lassen
- Kennzahlen vergleichen und Dashboards anpassen
- Rollout & Abschaltung von Google Analytics
- Matomo Schritt für Schritt auf weitere Websites ausrollen
- Consent-Management, Datenschutzerklärung und interne Dokumentation aktualisieren
- GA-Tracking schließlich vollständig entfernen
- Kontinuierliche Optimierung
- Dashboards für Geschäftsführung, Marketing, Produkt/IT anlegen
- Regelmäßige Reviews mit Datenschutz und Stakeholdern
Wenn du das sauber aufsetzt, wird Webanalyse von einem latenten Risiko zu einem klaren Wettbewerbsvorteil: Du kannst verlässlich steuern – und gleichzeitig transparent kommunizieren, wie du mit Daten umgehst.
Webanalyse als Vertrauensvorteil nutzen
Die Zahlen zeigen:
- Google Analytics bleibt global die unangefochtene Nummer 1
- In Deutschland ist Matomo die wichtigste Alternative, mit einem starken Anteil unter den Websites, die Analytics überhaupt nutzen
- Gleichzeitig verzichten fast die Hälfte aller Sites weltweit auf messbare Daten
Wenn du Webanalyse als strategisches Instrument verstehst und Datenschutz ernst nimmst, führt kaum ein Weg an Tools wie Matomo vorbei:
- Du behältst die Kontrolle über deine Daten
- reduzierst rechtliche Risiken
- entlastest deine Nutzer:innen von übertriebenen Bannern
- bekommst trotzdem genau die Kennzahlen, die für Marketing, Vertrieb und Geschäftsführung wichtig sind
Wenn du wissen möchtest, wie Matomo konkret auf deiner Website, in deinem WordPress-Setup oder als eigene Plattform auf deinem Server aussehen kann, unterstütze ich dich gerne – von der Planung über die Installation bis zur laufenden Optimierung.







